Verknüpfungen von Dateien mit Applikationen Rechtsklick auf Objekte im ROX-Filer |
Der ROX-Filer bietet im Kontextmenu unter dem Menupunkt "Optionen..." eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten an, die das Aussehen und das Verhalten des Dateimanagers betreffen. Die Einstellungsalternativen sind in der Regel selbsterklärend und werden in der Quelle Manual.html ausführlich erläutert.
Bei aller Begeisterung über die Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und hohe Modularität des ROX-Filers fällt jedoch auch ein manchmal lästiger Nachteil ins Auge: der Dateimanager ignoriert die im System vorhandenen Verknüpfungen der Dateitypen mit bestimmten Applikationen völlig. Das bedeutet, dass im ROX-Filer jede derartige Verknüpfung manuell eingerichtet werden muss, und zwar im Kontextmenu einer Datei unter dem Punkt "Startaktion ändern...". Dieser enthält zunächst nur den Datei-Platzhalter ' "$@"', sodass man davor die mit der Datei verknüpfte Applikation eintippen muss, die der Dateimanager sich dann für alle Dateien dieses Typs merkt. Alternativ dazu kann man auch xdg-open oder noch besser das Starbuntu-Programm all-open eintippen, eine Art Generalapplikation, die jeden Dateityp in der für ihn vorgesehenen Applikation öffnet. In Starbuntu wurde dieser Weg beschritten. Nur wenn ein neuer Dateityp eingeführt bzw. die Standardapplikation gewechselt werden soll, muss dies für xdg-open oder all-open definiert werden, z. B. mit dem MimeTyp-Editor xfce4-mime-settings.
Will man eine Datei ausnahmsweise mit einer anderen als mit der dafür vorgesehenen Applikation öffnen, so stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung:
Die Alternativapplikation wird häufig auch für andere Dateitypen benötigt.
In diesem Fall klickt man im Kontextmenu der Datei auf "Öffnen mit..." und dann auf "Anpassen". Anschließend kopiert man in das sich öffnende Ordnerfenster die Desktop-Konfigurationsdatei dieser Applikation, die man in /usr/share/applications oder in ~/.local/share/applications findet, und entfernt bei der Kopie deren Dateierweiterung ".desktop". Ab jetzt wird bei einem Klick auf "Öffnen mit..." diese Applikation angezeigt und kann zum Öffnen der betreffenden Datei wie auch für andere geeignete Dateien ausgewählt werden.
Die Alternativapplikation ist nur für den Typen der vorliegenden Datei brauchbar.
In diesem Fall klickt man im Kontextmenu der Datei auf "Menü anpassen..." und verfährt dann so, wie im vorigen Absatz beschrieben. Ab jetzt wird die Applikation im Kontextmenu jeder Datei dieses Typs oben angezeigt. Dieses Vorgehen ist auch bei noch nicht zugeordneten Dateitypen sinnvoll, was man daran erkennt, dass das Kontextmenu der betreffenden Datei mit "Menü anpassen..." beginnt.
Die Alternativapplikation ist nur einmalig brauchbar.
In diesem Fall klickt man im Kontextmenu der Datei auf "Öffnen mit..." und dann auf das Starbuntu-Feature "Anwendung". Anschließend tippt man im sich öffnenden Textfenster den in der Regel kleinzuschreibenden Namen der Applikation vor dem Platzhalter " $@" ein und bestätigt die Eingabe mit "OK". Die Datei wird geöffnet, aber der Dateimanager merkt sich diese Verknüpfung nicht. Die Texteingabe wird jedoch in einer History gespeichert, die nach Anklicken des Pfeils rechts neben dem Texteingabefenster angezeigt wird.
Alternativ dazu kann man auch im Starbuntu-Anwendungsmenu zur gewünschten Anwendung navigieren, dort auf den Bereich "Parameter" klicken und dann den Dateipfad eingeben. In diesem Fall gibt es jedoch keine Historisierung.
Der Dateimanager ROX-Filer kennt keinen Papierkorb. Stattdessen bietet er nur "Löschen" an. In Starbuntu musste daher ein Workaround eingerichtet werden:
Es wurde das Programm trash entwickelt, das die Desktop-Konfigurationsdatei "_ in den Papierkorb" für das Kontextmenu eines jeden Dateityps bereitstellt. Wird eine Datei neuen Typs eingeführt, so sorgt Starbuntu dafür, dass "_ in den Papierkorb" auch in dessen Kontextmenu integriert wird.
Der Papierkorb befindet sich im Ordner ~/.local/share/Trash. In diesem Ordner gibt es die Unterordner files und info. Das Programm trash legt die in den Papierkorb verschobenen Dateien in files und die Informationen, die zur Wiederherstellung dieser Dateien nötig sind, in info ab und stellt sie bei Bedarf mithilfe dieser Informationen und der Desktop-Konfigurationsdatei "_ aus dem Papierkorb" wieder her.
Im Gegensatz zu manchen anderen Dateimanagern bietet der ROX-Filer in seinen Kontextmenus nicht die Möglichkeit an, ein Objekt als Root oder als sonstiger Benutzer zu öffnen.
Starbuntu schafft hier Abhilfe, indem es die Kontextmenus zu folgenden Objekttypen um den Punkt '→ Anderer Benutzer' ergänzt:
application/x-sharedlib
application/x-shellscript
inode/directory
inode/mount-point
text/plain
Dieser Menupunkt befindet sich auch unter "Öffnen mit...", sodass auch bei anderen Objekttypen ein Benutzerwechsel vorgenommen werden kann.
Nach Anklicken dieses Menupunkts erscheint das Starbuntu-Programm gsu, das zum jeweils gewählten Benutzer die Eingabe seines Passworts erwartet und danach das Objekt als dieser Benutzer (mit Root-Privilegien, falls der Benutzer zur sudo-Gruppe gehört) öffnet.
Das Starbuntu-Programm mark-dir fügt dem Dateimanager Rox zusätzlich zu den Bookmarks noch eine weitere Möglichkeit hinzu, Ordner zu markieren. Zu diesem Zweck markiert man entweder den aktuellen Ordner per Tastenkürzel (voreingestellt: Super+o), oder man klickt mit der rechten Maustaste auf den zu markierenden Ordner und wählt den Menupunkt "Ordner markieren". Dieses Feature ist sinnvoll, da die Markierung bestehen bleibt, bis sie manuell gelöscht wird. Der Dateimanager jedoch vergisst die History besuchter Ordner, sobald er geschlossen wird.
Mit dem Starbuntu-Programm marked-dir ruft man die Liste der markierten Ordner entweder per Tastenkürzel (voreingestellt: Control+Super+o) auf, oder man klickt mit der rechten Maustaste auf einen beliebigen Ordner und wählt den Menupunkt "Markierte Ordner".
Klickt man doppelt auf einen Ordner dieser Liste, so wird er in einer neuen Rox-Instanz geöffnet.
Die Liste der markierten Ordner wird vom Programm list-cmd-edit verwaltet und ist genauso editierbar wie alle anderen Listen von list-cmd-edit. Ihre Rohdaten befinden sich in ~/.config/rox.sourceforge.net/ROX-Filer/marked-directories.lst.
Die Liste der markierten Ordner enthält immer auch die Ordner der selektierten Gruppen, die in ~/.config/rox.sourceforge.net/ROX-Filer/Groups.xml gespeichert sind (Näheres dazu s. hier). Diesen Ordnern sind die jeweiligen Gruppennummern vorangestellt. Sie fungieren im Dateimanager als Tastenkürzel, mit denen sich direkt die jeweiligen Ordner öffnen lassen, und können mit marked-dir gesetzt oder entfernt werden.
Warnung: Wird im ROX-Filer mit der rechten Maustaste auf ein Objekt geklickt, so gilt die nachfolgend in seinem Kontextmenu ausgewählte Aktion normalerweise ihm selbst. Sind aber ein oder mehrere andere Objekte bereits markiert, so gilt die Aktion stattdessen diesen, was zu unerwünschten Resultaten führen kann. Mit einem vorbereitenden Linksklick auf einen leeren Bereich oder durch Drücken der Escape-Taste löscht man alle eventuell noch vorhandenen Markierungen.
Hilfreich ist auch eine von Starbuntu angebotene Problemlösung, die darin besteht, die Steuerungstaste zusätzlich zur rechten Maustaste zu drücken. Diese Kombination löst den Befehl xdotool keyup Control key Escape sleep 0.1 keydown Control click 1 keyup Control click 3 aus, der dafür sorgt, dass vor Drücken der rechten Maustaste bestehende Markierungen aufgehoben werden und stattdessen das unter dem Mauszeiger befindliche Objekt markiert wird.
Der Desktopmanager rox sieht zwar eine etwas umständliche Möglichkeit vor, ein Hintergrundbild festzulegen, bietet aber zu Bilderordnern bzw. zu Bildern keine derartige Möglichkeit in ihrem Kontextmenu an und arbeitet auch nicht mit Bildbetrachtungsprogrammen wie z. B. Eye of Gnome (eog) zusammen, d. h. deren Feature, ein betrachtetes Bild als Hintergrundbild festzulegen, zielt ins Leere.
Mit dem Starbuntu-Programm set-wallpaper oder mit dessen graphischer Benutzeroberfläche refresh-pinboard sowie mit einer Ergänzung zu eog werden diese Mängel behoben, sodass sich jetzt im Dateimanager ein Hintergrund-Bilderordner bzw. ein einzelnes Hintergrundbild mithilfe des betreffenden Ordner- oder Datei-Kontextmenus festlegen lässt. Ein einzelnes Hintergrundbild ist dann statisch, d. h. es findet mit variety-rox kein periodischer Bildwechsel mehr statt.
Der Dateimanager ROX-Filer erkennt keine einhängbaren Medien wie andere Festplattenpartitionen, USB-Sticks oder eingelegte CD-ROMs, es sei denn, sie sind in /etc/fstab vordefiniert.
Das Starbuntu-Programm watch-ports leistet hier Abhilfe: es beobachtet ständig, ob einhängbare Medien angeschlossen oder entfernt werden, und beauftragt gegebenenfalls das Starbuntu-Programm get-devs mit der Aktualisierung der mit diesen Medien verknüpften Desktop-Symbole am linken oder unteren Rand des Bildschirms.
Wird ein solches Symbol angeklickt, so wird das betreffende Medium mithilfe des Starbuntu-Programms automount im Ordner /media/<User>/<Label des Mediums> eingehängt und es öffnen sich mithilfe des Starbuntu-Programms Rox2 zwei Fenster des ROX-Filer für das betreffende Medium sowie für den Home-Ordner. Nach Schließen dieser Fenster wird das Medium wieder ausgehängt.
© 2024 Peter Starfinger